OeNB-Prognose: Wachstumsaussichten für 2026 und 2027 unverändert / BIP-Prognose für 2025 auf 0,6 Prozent nach oben korrigiert, Prognose für kommende Jahre bleibt aber bei 0,8 bzw. 1,1 Prozent - Inflation sinkt
19.12.2025 10:03:00

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat ihre Wachstumsprognose für das heurige Jahr etwas nach oben korrigiert, für die kommenden Jahre aber unverändert belassen. Für 2025 rechnet die Notenbank mit einem realen BIP-Zuwachs von 0,6 Prozent, nach 0,3 Prozent im September. Für 2026 und 2027 erwarten die Ökonomen wie schon in der vorherigen Prognose ein Plus von 0,8 Prozent bzw. 1,1 Prozent. Die Inflation wird im kommenden Jahr deutlich sinken.
Zuvor hatten auch das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) und das Institut für Höhere Studien (IHS) ihre Erwartungen für heuer hochgeschraubt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) soll laut deren Berechnungen real um 0,5 Prozent wachsen, im Oktober gingen sie für 2025 noch von einem Wirtschaftswachstum von 0,3 (Wifo) bzw. 0,4 Prozent (IHS) aus. Mit 1,2 (Wifo) bzw. 1,0 Prozent (IHS) sind die beiden Institute für 2026 allerdings etwas optimistischer als die Notenbank.
Lage bleibt angespannt
Zwar taste sich die Wirtschaft langsam zurück auf den Erholungspfad, die Lage bleibe aber angespannt, heißt es von der OeNB. Vor allem Verluste an preislicher Wettbewerbsfähigkeit, Zölle und schwelende Handelskonflikte würden die Exportwirtschaft weiter vor Herausforderungen stellen. Zwar wachsen Investitionen und Konsum wieder etwas stärker, "aber die globale wirtschaftliche Unsicherheit führt weiter zu Zurückhaltung bei Unternehmen und Haushalten".
Immerhin lässt der Inflationsdruck nach. Für das Gesamtjahr 2025 rechnen die Nationalbank-Ökonomen noch mit einem Anstieg des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) auf 3,6 Prozent, das sind um 0,7 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2024 (2,9 Prozent). Kommendes Jahr wird allerdings ein Rückgang auf 2,4 Prozent erwartet, gefolgt von einer weiteren Abnahme auf jeweils 2,1 Prozent in den Jahren 2027 und 2028. Maßgeblich ist der Effekt aus den heuer ausgelaufenen Energiehilfen, der kommendes Jahr wegfällt. Aber auch ein schwächeres Lohnwachstum und die Aufwertung des Euro dämpften den Preisanstieg.
Weitere Maßnahmen zur Budgetkonsolidierung notwendig
Das Budgetdefizit dürfte trotz der Sparmaßnahmen der Regierung heuer deutlich über der Maastricht-Grenze von 3 Prozent bleiben. Für 2025 wird ein Budgetsaldo von minus 4,5 Prozent des BIP prognostiziert. 2026 und 2027 dürfte es sich zwar auf minus 4,2 Prozent des BIP verbessern, zur Konsolidierung seien aber weitere Anstrengungen notwendig, schreibt die Notenbank in ihrer Prognose.
tpo
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Autor:  - APA/tpo
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