| US-Opposition: Justizministerium löschte Epstein-Datei |
| 21.12.2025 17:30:00 |
Nach dem Beginn der Veröffentlichung
Tausender Epstein-Akten haben die Demokraten im US-Kongress dem für
die Freigabe verantwortlichen Justizministerium die Löschung einer
Datei vorgeworfen. Keine 24 Stunden, nachdem die Dateien auf der
Webseite des Ministeriums heruntergeladen werden konnten, sei ein
Foto anscheinend aus einem Datensatz entfernt worden, hieß es in dem
auf X veröffentlichten Vorwurf.
Auf der besagten Aufnahme sind zum Teil eingerahmte Fotos zu sehen.
Eines der Fotos ist schon älter und zeigt den heutigen
US-Präsidenten Donald Trump mit seiner Frau Melania in Begleitung
des gestorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein und dessen
langjähriger Vertrauten Ghislaine Maxwell. Ex-US-Präsident Bill
Clinton ist auf einem anderen Bild zu sehen.
Am späten Freitagnachmittag hatte das US-Justizministerium nach
massivem Druck der Öffentlichkeit zunächst vier Datensätze auf
seiner Webseite hochgeladen, die Tausende Dateien enthalten. Darin
zu finden waren neben Fotos auch Dokumente. Vieles ist komplett
geschwärzt - das Ministerium erntete dafür bereits Kritik.
Stichprobe: Mindestens 16 Dateien fehlen
Eine Stichprobe der Deutschen Presse-Agentur ergab, dass eine neuere
Version des ersten Datensatzes vom Samstag mindestens 16 Dateien
weniger umfasste als eine vorherige Version des Archivs vom
Freitagnachmittag. Neben dem Foto, das laut Demokraten fehlt, sind
in der neueren Version auch bestimmte Aufnahmen eines Raumes mit
einer Massageliege nicht mehr enthalten.
Eine Sprecherin des Weißen Hauses hatte nach Beginn der
Veröffentlichung Tausender Dateien am Freitagabend noch beteuert,
dass die derzeitige US-Regierung die "transparenteste" in der
Geschichte des Landes sei. In den nächsten Wochen sollen
Vize-Justizminister Todd Blanche zufolge weitere Hunderttausende
Dokumente veröffentlicht werden. Die Seiten müssten vor einer
Veröffentlichung zum Schutz der Identität der Opfer bearbeitet
werden, begründete er die Verzögerung der Publikation.
Fotos und andere Materialien würden auch weiterhin "mit großer
Sorgfalt und unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen" geprüft
und bearbeitet, teilte das Justizministerium am Sonntag auf X mit.
Vize-Justizminister: Akten nicht zugunsten Trumps geändert
Blanche beteuerte im Gespräch mit dem US-Sender ABC News, dass sein
Haus keine Dateien verändert habe, um Präsident Trump zu schützen.
Nichts werde deswegen zurückgehalten. Er verneinte die Frage, ob es
eine Anweisung gegeben habe, Material zum Epstein-Skandal zu
bearbeiten, das einen Zusammenhang zum Präsidenten habe. Weiter
sagte er: "Präsident Trump hat von Anfang an klargestellt, dass er
erwartet, dass alle Akten, die freigegeben werden können, auch
freigegeben werden - und genau das tun wir."
Trump kannte Epstein gut, wie frühere Fotos zeigen. Allerdings gibt
es keine Hinweise auf eine Verwicklung des Republikaners in den
Skandal, Trump selbst hatte jegliche Vorwürfe dieser Art stets
bestritten.
In den nun veröffentlichten Dokumenten kommt Trump zwar vereinzelt
vor, nach ersten Auswertungen scheint es jedoch kaum neue
Informationen über das Verhältnis zwischen Epstein und Trump zu
geben. Der US-Präsident äußerte sich zunächst nicht.
Darum sind die Epstein-Akten so brisant
Der Fall Epstein beschäftigt die Öffentlichkeit seit langem.
Jahrelang hatte der US-Multimillionär aus New York einen
Missbrauchsring betrieben, dem Dutzende junge Frauen und
Minderjährige zum Opfer fielen. Über mehrere Jahre hinweg soll
Epstein minderjährige Mädchen etwa in New York und Florida auch
selbst missbraucht haben. Vor sechs Jahren starb er im Alter von 66
Jahren in einer Gefängniszelle.
Der Finanzier hatte beste Kontakte in die High Society, was
zahlreiche Spekulationen über die Tragweite des Skandals mit sich
brachte. Immer wieder kam die Frage auf, welche prominente
Persönlichkeiten in Epsteins Machenschaften verwickelt gewesen sein
könnten. Per Gesetz wurde schließlich vor einem Monat die
Veröffentlichung der Akten verfügt, gegen die sich Trump lange
gewehrt hatte./ngu/gma/DP/he
AXC0032 2025-12-21/17:30
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Autor: - dpa-AFX
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