| Deutsche nach Kurz-Trip ins All wieder zurück auf der Erde |
| 21.12.2025 17:34:00 |
Zum ersten Mal ist mit der Deutschen Michaela
Benthaus eine querschnittsgelähmte Person für kurze Zeit im All
gewesen. Die Ingenieurin bei der europäischen Raumfahrtbehörde Esa
war Teil eines sechsköpfigen All-Ausflugs des kommerziellen
US-Raumfahrt-Unternehmens Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos.
Eine Live-Übertragung im Internet zeigte am Samstag den
erfolgreichen Start und die Landung der Mission "New Shepard NS-37"
nach einem elfminütigen Flug. Mit dem früheren Raumfahrt-Ingenieur
Hans Königsmann war noch ein zweiter Deutscher mit an Bord.
Benthaus schwärmt von Eindrücken
"Ehrlich, das war die coolste Erfahrung aller Zeiten", sagte
Benthaus kurz nach der Landung. Die gebürtige Kielerin ist seit
einem Mountainbike-Unfall 2018 gelähmt und sitzt im Rollstuhl. Sie
sei schon vom Weltraum fasziniert, seit sie als Kind "Star Wars"
gesehen habe, hatte die 33-Jährige vorab gesagt. Nun habe sie nicht
nur die kurze Schwerelosigkeit, sondern auch den Aufstieg genießen
können, sagte Benthaus. "Ich denke, man soll seine Träume nie
aufgeben. Es gibt manchmal die kleine Chance, dass sie wahr werden",
meinte sie.
Königsmann hatte bis 2021 bei der Konkurrenz von Blue Origin
gearbeitet, dem Raumfahrt-Unternehmen SpaceX von Tech-Milliardär
Elon Musk. "Die Erde und die Atmosphäre zu sehen ist fantastisch,
aber der schwarze Hintergrund ist intensiver als ich dachte", meinte
er nach der Landung.
Es war der 16. bemannte Trip für Bezos'
Weltraum-Tourismus-Unternehmen und der erste solche All-Ausflug mit
zwei Deutschen an Bord. Außer den beiden waren vier US-Unternehmer
an Bord von "New Shepard".
Kritik an kommerzieller Raumfahrt
Der weitgehend automatisierte Ausflug hat die sechs Teilnehmer auf
eine Höhe von rund 100 Kilometern geführt, inklusive einer kurzen
Phase der Schwerelosigkeit. Der erste Startversuch war am Donnerstag
weniger als eine Minute vor dem geplanten Abheben der Rakete
abgesagt worden. Es habe "ein Problem mit unseren eingebauten
Überprüfungen vor dem Flug" gegeben, hieß es.
Die Blue-Origin-Raketenflüge für zahlungskräftige Kunden stehen vor
allem wegen ihres geringen wissenschaftlichen Nutzens, der Wirkung
auf Umwelt und Klima sowie des elitären Charakters in der Kritik. Es
handle sich um unnötigen Weltraumtourismus für Superreiche, lautet
der Vorwurf.
Auch Katy Perry und William Shatner waren mit Blue Origin im All
Blue Origin bietet die Kurztrips für Touristen seit einigen Jahren
an. Etwa 80 zahlungskräftige Kunden waren Angaben des Unternehmens
zufolge bisher an Bord, unter anderem die Musikerin Katy Perry und
der Schauspieler William Shatner. Beim ersten Flug 2021 war Gründer
Bezos selbst dabei. Zu den genauen Ticketpreisen äußert sich das
Unternehmen nicht./cfa/DP/he
AXC0039 2025-12-21/17:34
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Autor: - dpa-AFX
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