| Schleswig-Holsteins Ministerpräsident fordert Tempo bei Staatsmodernisierung |
| 22.12.2025 06:09:00 |
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel
Günther fordert von der Bundesregierung Tempo bei der Umsetzung des
mit den Ländern gefassten Plans für ein moderneres Deutschland. Wir
müssen die Modernisierungsagenda schnell umsetzen", sagte der
CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. "Wir müssen unsere
Wirtschaft dringend wieder zum Laufen bringen."
Anfang Dezember hatten sich Bund und Länder auf eine Reihe von
Reformen verständigt. Ummeldungen nach einem Umzug sollen einfacher
werden, Personalausweise für Senioren länger gültig sein. Für die
Wirtschaft sollen Berichtspflichten gestrichen, in der Verwaltung
Verfahren verschlankt werden.
"Die Stimmung in unserem Land hängt auch damit zusammen, dass die
Menschen Zukunftssorgen haben", sagte Günther. Das Thema
Arbeitsplatzabbau spiele im Norden Deutschlands nicht so eine große
Rolle wie im Süden. "Die Situation ist dort insbesondere in der
Industrie in manchen Branchen gravierend."
"Die meisten Menschen fordern keine niedrigeren Steuersätze, sondern
Entlastungen von bürokratischem Wust", sagte Günther. Aus gut
gemeinten Gründen habe sich vieles im Laufe der Jahrzehnte
angesammelt. "Genau darauf liegt der Schwerpunkt der
Modernisierungsagenda, mit der wir gleichzeitig einen zweistelligen
Milliardenbeitrag an Bürokratiekosten einsparen wollen." Das Paket
bedeute eine erhebliche Entlastung für die Menschen und die
Wirtschaft.
Wo es weiter Streit gibt
Ungelöst bleibt ein grundlegender Konflikt zwischen Bund und
Ländern: Muss der Bund Einbußen in den Haushalten von Ländern und
Kommunen auffangen, die durch Beschlüsse von Bundesregierung und
Bundestag entstehen?
"Wir müssen dringend auch in der Frage struktureller Einsparungen
vorankommen, damit wir die Länderhaushalte und genauso die
kommunalen Etats zukunftsfest machen. Zudem muss klar sein: Wenn der
Bund neue Kosten beschließt, müssen diese den Ländern und Kommunen
ausgeglichen werden", fordert Günther. Günther und die anderen
Ministerpräsidenten drängen auf das sogenannte Konnexitätsprinzip.
Danach gilt bei neuen Steuer- und Leistungsgesetzen: Wer die Musik
bestellt, der bezahlt.
"Die Zusammenarbeit mit der Bundesregierung ist in einigen Bereichen
für die Länder eine Herausforderung", sagte Günther. "Es sind ohne
Zweifel aber schwierige Zeiten, deshalb habe ich Verständnis dafür.
Wenn es bald zu den angekündigten tiefgreifenden Reformen kommt,
werden die Länder mithelfen, schnell zu Ergebnissen zu kommen."
Rente
Als Beispiel verweist der Regierungschef auf die geplante
Rentenreform. "Natürlich hätte ich mir jetzt schon weitgehende
Reformen gewünscht statt weiterer Maßnahmen noch vor dem Einsetzen
der Rentenkommission, die die Rente nicht gerade zukunftsfester
machen", sagte Günther.
Günther mahnt, nicht voreilig einzelne Reformvorschläge zu
verwerfen. "Alles, was bislang auf dem Tisch liegt, verdient es
auch, miteinander besprochen zu werden. Wichtig ist nur, dass wir
wirklich schnell zu Reformen kommen." Das Land dürfe nicht in eine
Situation geraten, in der die sozialen Sicherungssysteme nicht
zukunftsfest seien.
Kanzler
Positiv äußerte sich Günther über die Arbeit von Kanzler Merz.
"Friedrich Merz macht seine Arbeit als Bundeskanzler ausgesprochen
gut", sagte Günther. "Er hat Deutschland in kürzester Zeit
außenpolitisch wieder Statur gegeben. Wir finden wieder statt,
spielen eine Rolle in der Welt. Da hilft natürlich auch
Außenminister Johann Wadephul (CDU)."
Der Blick richte sich vermehrt auf Deutschland, das mittlerweile
wieder eine Führungsrolle in Europa übernehme, sagte Günther. "Das
ist ein deutlicher Unterschied zu der Zeit der Ampel-Regierung." Der
Regierungswechsel sei in vielen Bereichen spür- und
sichtbar./akl/DP/zb
AXC0049 2025-12-22/06:09
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Autor: - dpa-AFX
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