| ROUNDUP: China verhängt vorläufige Zölle auf EU-Milchprodukte |
| 22.12.2025 13:57:00 |
China hat im Handelskonflikt mit der Europäischen
Union vorläufige Anti-Subventionszölle auf bestimmte Milchprodukte
verhängt. Das Handelsministerium in Peking teilte mit, Grundlage sei
eine vorläufige Entscheidung in einem seit August 2024 laufenden
Untersuchungsverfahren. Die Zölle sollen demnach vom 23. Dezember an
gelten und in Form einer vorläufigen Sicherheitsleistung beim Import
erhoben werden. Von der EU-Kommission in Brüssel hieß es, man nehme
die Ankündigung mit Besorgnis zur Kenntnis.
Nach Angaben des Ministeriums in Peking hätten die bisherigen
Ermittlungen ergeben, dass die EU ihre Milchwirtschaft erheblich
subventioniere. Importe aus Europa hätten chinesischen Herstellern
spürbar geschadet, hieß es. Die nun verhängten vorläufigen Zollsätze
liegen laut Mitteilung zwischen 21,9 und 42,7 Prozent.
Spannungen seit EU-Schritt gegen chinesische E-Autos
Hintergrund sind wachsende handelspolitische Spannungen zwischen
China und der EU. Diese hatten sich 2023 verschärft, als Brüssel
eine Anti-Subventionsuntersuchung gegen in China hergestellte
Elektroautos einleitete. Peking reagierte in der Folge mit
Untersuchungen und schließlich auch Zöllen zu Importen aus der EU,
unter anderem zu Branntwein, Schweinefleisch und Milchprodukten.
Ein Sprecher der EU-Kommission sagte, die jüngste Untersuchung
beruhe nach Einschätzung der Behörde auf fragwürdigen Vorwürfen und
unzureichenden Beweisen. Die Maßnahmen seien ungerechtfertigt und
unbegründet. "Wir unternehmen alles Erforderliche, um die
EU-Landwirte und Exporteure sowie die Gemeinsame Agrarpolitik gegen
Chinas unfairen Einsatz handelspolitischer Schutzinstrumente zu
verteidigen", so der Sprecher. Man habe bereits bei der
Welthandelsorganisation (WTO) Maßnahmen ergriffen.
Die Kommission prüfe den Fall derzeit und werde den chinesischen
Behörden Stellungnahmen übermitteln. "Die Frist für den Abschluss
der Untersuchung sowie für die Verhängung etwaiger endgültiger
Maßnahmen ist der 21. Februar des kommenden Jahres." Weiter hieß es,
das Gesamtverhältnis zwischen der EU und China sei komplex und
vielschichtig. Man betrachte die konkrete Ankündigung Chinas als
eine sehr negative Entwicklung.
Peking betont Zurückhaltung beim Handelsschutz
Das Handelsministerium in Peking betonte, China gehe mit
handelspolitischen Schutzinstrumenten zurückhaltend um. Seit 2025
habe Peking keine neuen Untersuchungen gegen die EU eingeleitet,
sondern lediglich drei bestehende Anti-Dumping-Verfahren
abgeschlossen. Die EU hingegen habe im gleichen Zeitraum zahlreiche
Verfahren gegen China vorangetrieben.
Die Untersuchung zu den Milchprodukten soll fortgesetzt werden, bis
eine endgültige Entscheidung getroffen wird./jpt/DP/nas
ISIN CH0038863350 FR0000120644
AXC0154 2025-12-22/13:57
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Autor: - dpa-AFX
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