| Feindselige Haltung Ankaras - Israel berät mit Griechenland und Zypern |
| 22.12.2025 15:25:00 |
Der israelische Ministerpräsident Benjamin
Netanjahu hat in Jerusalem strategische Gespräche mit seinem
griechischen Amtskollegen Kyriakos Mitsotakis geführt. Im
Mittelpunkt standen die Stärkung der Zusammenarbeit in den Bereichen
Verteidigung, Sicherheit, Energie, Konnektivität, Katastrophenschutz
und Innovation. Im Anschluss war ein Dreiertreffen mit dem
zyprischen Präsidenten Nikos Christodoulidis geplant.
Neue regionale Konstellationen im östlichen Mittelmeer
Der Besuch findet in einer Phase statt, in der sich die regionale
Sicherheits- und Kooperationsarchitektur im östlichen Mittelmeer neu
ordnet. Vor dem Hintergrund der zunehmend feindseligen Haltung der
Türkei gegenüber Israel rückt der jüdische Staat enger an seine
regionalen Partner Griechenland und Zypern heran. Beide Länder
gelten wiederum als Rivalen Ankaras im Mittelmeerraum. Aus
zyprischen Regierungskreisen hieß es, eine vertiefte militärische
Zusammenarbeit mit Israel werde geprüft. Die Armeen der drei Länder
halten häufig gemeinsame Übungen ab, im September hatte Zypern das
in Israel gekaufte Luftabwehrsystem Barak aufgestellt.
Diskussion über gemeinsame Eingreiftruppe
Medienberichten zufolge wird auch die Schaffung einer gemeinsamen
schnellen Eingreiftruppe mit insgesamt 2.500 Soldaten erwogen.
Vorgesehen sind demnach 1.000 Soldaten aus Griechenland, 1.000 aus
Israel und 500 aus Zypern. Zypern soll eine zentrale Rolle als
Knotenpunkt für Einsatz und Unterstützung spielen. Der Truppe
könnten Schiffe, Luftfahrzeuge und Infrastrukturen in Zypern, auf
einer griechischen Insel sowie in Israel zur Verfügung stehen,
ebenso je eine Staffel der griechischen und der israelischen
Luftwaffe. Ob sich diese Pläne tatsächlich umsetzen lassen, ist
offen.
Fokus auf maritime Sicherheit und Infrastruktur
Für Zypern ist insbesondere die maritime Dimension wichtig, vor
allem mit Blick auf den Schutz von Energiepipelines, Kabeln und
kritischer maritimer Infrastruktur. Vorgesehen ist der Einsatz
griechischer und israelischer Boote sowie U-Boote. Im Mittelmeer war
es in der Vergangenheit immer wieder zu Spannungen mit der Türkei
gekommen.
Griechenland bereit zu Hilfe im Gazastreifen
Vor seinem Besuch in Israel hatte der griechische Ministerpräsident
auch den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas in Ramallah
getroffen. Griechenland hält an seiner Position fest, dass eine
Lösung des Nahostkonflikts nur auf Grundlage einer Zweistaatenlösung
erreicht werden kann. Zudem prüft Athen eine Beteiligung am
Wiederaufbau des Gazastreifens sowie an einer internationalen
Stabilisierungstruppe, die dort eingesetzt werden soll./tt/DP/mis
AXC0176 2025-12-22/15:25
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Autor: - dpa-AFX
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