| ROUNDUP 2: Tote nach Luftschlägen in Ukraine - Selenskyj will Druck auf Moskau |
| 23.12.2025 14:39:00 |
Bei neuen russischen Luftangriffen sind in der
Ukraine nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens
drei Menschen getötet worden. Im Gebiet Schytomyr westlich der
Hauptstadt Kiew sei ein vier Jahre altes Kind getötet worden, als
eine Drohne ein Wohnhaus getroffen habe, teilte Selenskyj in den
sozialen Netzwerken mit. In der Region Kiew starb demnach eine Frau
bei einem russischen Drohnenangriff. Im Gebiet Chmelnyzkyj habe es
ebenfalls ein Opfer gegeben, sagte Selenskyj.
Insgesamt habe Russland 650 Drohnen eingesetzt und mehr als drei
Dutzend Raketen und Marschflugkörper. Die Flugabwehr habe viele
Flugkörper abgeschossen, aber es habe auch Einschläge gegeben,
teilte der Präsident weiter mit. "Die Schläge kommen vor
Weihnachten, wenn die Menschen zuhause mit ihren Familien in
Sicherheit zusammen sein wollen", sagte Selenskyj.
Kremlchef Wladimir Putin zeige mit diesen Schlägen, dass er mit dem
Töten nicht aufhören könne, meinte der ukrainische Staatschef. Die
Welt müsse mehr Druck ausüben auf Russland, den Krieg zu beenden.
Selenskyj veröffentlichte auch zahlreiche Fotos von den neuen
Verwüstungen.
Verletzte in der Hauptstadt Kiew
In der Hauptstadt Kiew wurden nach Angaben von Bürgermeister Vitali
Klitschko mindestens fünf Menschen verletzt. Drei von ihnen würden
in Krankenhäusern behandelt. Trümmer einer abgeschossenen Drohne
seien an einem Wohnhaus abgestürzt, Fensterscheiben seien
zerbrochen, die Fassade und andere Gebäudeteile beschädigt, teilte
Klitschko bei Telegram mit. Er rief die Menschen auf, sich in
Schutzräumen in Sicherheit zu bringen.
Im ganzen Land herrschte am Morgen Luftalarm wegen russischer
Raketen- und Drohnenangriffe. Im Gebiet Schytomyr gab es laut
Behörden nach russischen Luftschlägen fünf Verletzte, darunter ein
Kind. Ein weiteres Kind erlag demnach seinen Verletzungen.
Druck inmitten laufender Verhandlungen
Die russischen Angriffe richten sich vor allem gegen die
Energieinfrastruktur des Landes. Das russische
Verteidigungsministerium sprach von einer Vergeltungsaktion für die
täglichen ukrainischen Drohnenangriffe. Kiew wehrt sich mit diesen
Attacken im russischen Hinterland gegen den Angriffskrieg.
Vielerorts musste laut den ukrainischen Behörden der Strom
abgeschaltet werden. In Saporischschja stellte wegen des
Stromausfalls ein großes Stahlwerk vorübergehend den Betrieb ein,
wie die Unternehmensleitung mitteilte. Die ohnehin schwierige Lage
für viele Menschen wegen der Strom- und Heizungsausfälle verschärft
sich durch eisige Temperaturen in dem Land. Die ukrainische Führung
wirft Russland Terror vor.
Russland übt mit diesen schweren Angriffen in der kalten Jahreszeit
zusätzlichen Druck auf die Ukraine aus, sich in den laufenden
Verhandlungen über eine Beendigung des Angriffskrieges auf Moskaus
Bedingungen für eine Waffenruhe einzulassen. Bei den Gesprächen
zwischen Ukrainern und Amerikanern einerseits sowie russischen und
US-Vertretern andererseits über ein mögliches Kriegsende ist bisher
keine Einigung in Sicht.
Selenskyj sieht weiter Gesprächsbedarf
"Wir warten auf die Fortsetzung des Dialogs mit Amerika", teilte
Selenskyj nach einem Treffen mit dem Sekretär des Nationalen Rates
für Sicherheit und Verteidigung, Rustem Umjerow, und
Generalstabschef Andrij Hnatow mit. Die beiden hatten am Wochenende
in den USA mit dem amerikanischen Ukraine-Chefunterhändler Steve
Witkoff konstruktive Gespräche geführt, wie die Seiten mitgeteilt
hatten.
Nach Darstellung Selenskyjs wurden auf Grundlage der Ergebnisse der
Treffen mehrere Dokumententwürfe vorbereitet. Dabei gehe es um
Sicherheitsgarantien für die Ukraine, um den Wiederaufbau des Landes
und um den grundlegenden Rahmen für die Beendigung dieses Krieges.
Konkret wurde der Präsident nicht.
Rutte und Wadephul fordern Sicherheitsgarantien für Ukraine
Nato-Generalsekretär Mark Rutte äußerte sich im Interview der
Deutschen Presse-Agentur auf die Frage, ob die US-Initiative für ein
Ende des Krieges im kommenden Jahr Erfolg haben könnte. "Ich möchte
keine Vorhersagen machen", sagte Rutte. Er könne nur sagen, die
Amerikaner, die Europäer und natürlich die Ukraine arbeiteten extrem
hart daran. Für die Zeit nach einem möglichen Ende des Krieges
brauche man auf jeden Fall sehr starke Sicherheitsgarantien für die
Ukraine. "Damit Putin weiß: Wenn ich es noch einmal versuche, wird
die Reaktion verheerend sein."
Auch Außenminister Johann Wadephul betonte angesichts der jüngsten
Verhandlungen die Bedeutung ernsthafter Sicherheitsgarantien des
Westens und vor allem der USA. "Das bedeutet natürlich eine Zusage
und eine wirkliche Bereitschaft auch der Versprechensgeber,
einzutreten an der Seite der Ukraine, sollte sie von Russland erneut
überfallen werden", sagte der CDU-Politiker der Deutschen
Presse-Agentur in Berlin.
CSU-Politiker für Gespräche der Europäer mit Putin
Der CSU-Landesgruppenchef Alexander Hoffmann sprach sich unterdessen
grundsätzlich für direkte Gespräche der Europäer mit Putin aus. "Das
Selbstverständnis von Europa muss sein, auf diesem Spielfeld ein
Mitspieler zu sein", sagte der Vorsitzende der CSU-Abgeordneten im
Bundestag der Deutschen Presse-Agentur. "Wir müssen europäische
Interessen vertreten und das darf man und kann man auch in
Gesprächen mit Putin." Wichtig sei aber, dass Europa dabei mit einer
Stimme spreche. "Ansonsten diskutieren wir untereinander mit
Verhandlungsführern, die allein mit den Russen diskutieren werden.
Das ist nicht optimal", sagte er.
Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte am Freitag direkte
Gespräche mit Putin angeregt. Auch der Kreml signalisierte daraufhin
Gesprächsbereitschaft. Die Bundesregierung hatte sich am Montag
reserviert dazu geäußert./mau/DP/nas
AXC0123 2025-12-23/14:39
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Autor: - dpa-AFX
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