| ROUNDUP: US-Wirtschaft wächst so starkt wie seit zwei Jahren nicht mehr |
| 23.12.2025 15:31:00 |
Die US-Wirtschaft ist im Sommer stärker
gewachsen als erwartet. Im dritten Quartal stieg das
Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vorquartal um annualisiert 4,3
Prozent, wie das Handelsministerium am Dienstag in einer ersten
Schätzung in Washington mitteilte. Dies ist das stärkste Wachstum
seit zwei Jahren. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Wachstum
von 3,3 Prozent gerechnet. Im zweiten Quartal hatte das BIP noch um
3,8 Prozent zugelegt.
Das Wirtschaftswachstum wurde durch den Anstieg der Konsumausgaben
gestützt. Sie stiegen um annualisiert 3,5 Prozent. Volkswirte hatten
mit 2,7 Prozent gerechnet. Auch wachsende Exporte und steigende
Staatsausgaben stützten die Konjunktur. Hier dürfte laut Händlern
auch die Beruhigung der Zollstreitigkeiten eine Rolle gespielt
haben. Das Wachstum der Unternehmensinvestitionen schwächte sich
hingegen ab.
Die US-Wirtschaft demonstriere ihre Widerstandskraft, sagte der
US-Experte von KfW Research, Stephan Bales. "Nach dem Zickzackkurs
der ersten Jahreshälfte deutet vieles auf eine klare Stabilisierung
der US-Konjunktur hin."
Auch im kommenden Jahr erwarte Bales ein solides
US-Wirtschaftswachstum. Viele Haushalte spürten zwar noch die
Belastung durch die Preissteigerungen der vergangenen Monate, doch
ein nachlassender Inflationsdruck gebe Hoffnung auf Entlastungen.
Zudem dürften die Unternehmensinvestitionen durch die
Investitionszusagen aus Zoll-Vereinbarungen wieder leicht an Fahrt
gewinnen. Die US-Wirtschaft bleibe "auf Kurs trotz globaler
Unsicherheiten".
In den USA werden die Daten zum Wirtschaftswachstum annualisiert
veröffentlicht. In Europa wird auf diese Methode verzichtet, weshalb
die Zahlen nicht direkt miteinander vergleichbar sind. Um auf eine
mit Europa vergleichbare Wachstumsrate zu kommen, müsste man die
US-Rate durch vier teilen. Die Zahlen wurden mit Verzögerung
veröffentlicht. Grund war die vorübergehende Schließung der
Bundesbehörden (Shutdown). Der Shutdown fand im Oktober und November
statt und wird sich erst im 4. Quartal auf das Wachstum auswirken.
Der US-Dollar machte nach den Daten Verluste zum Euro wett. Die
Renditen von US-Staatsanleihen legten merklich zu. Der deutsche
Aktienmarkt wurde wenig bewegt. Die Aussicht auf weitere
Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank dürfte durch die Daten
gedämpft werden./jsl/als/he
AXC0138 2025-12-23/15:31
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Autor: - dpa-AFX
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