| Münzproduktion im Euroraum steigt durch Bulgarien-Beitritt |
| 24.12.2025 15:16:00 |
Der Euro-Beitritt Bulgariens zum 1. Januar
2026 treibt die Produktion von Münzen im gemeinsamen Währungsraum
nach oben. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den 20 Eurostaaten
sowie Bulgarien die Herstellung von Geldstücken im Gesamtvolumen von
gut 2,4 Milliarden Euro genehmigt.
In den vergangenen Jahren pendelte das jährliche Volumen neu
geprägter Euro-Münzen in der Regel um die zwei Milliarden Euro. Für
2025 hatte die Notenbank ein Volumen von rund 2,17 Milliarden Euro
bewilligt. Für einen Ausreißer nach oben auf gut 2,6 Milliarden Euro
sorgte die Erweiterung der Eurozone schon 2023 mit dem damaligen
Beitritt Kroatiens.
Von der für das kommende Jahr vorgesehenen Münzproduktion ist ein
Volumen von rund 1,9 Milliarden Euro für den täglichen Gebrauch
bestimmt. Dazu kommen Sammlermünzen im Umfang von etwas mehr als 511
Millionen Euro.
Deutschland stellt die meisten Euro-Münzen her
Die meisten Geldstücke will 2026 wieder Deutschland produzieren. Auf
558 Millionen Euro beläuft sich das Volumen in Europas größter
Volkswirtschaft. Davon entfallen 203,5 Millionen Euro auf
Sammlermünzen.
Mit einem Gesamtvolumen von 342 Millionen Euro kommt Frankreich
erneut auf den zweithöchsten Wert neuer Münzen, Spanien liegt mit
gut 299 Millionen Euro weiterhin auf Rang drei der Euroländer.
Ab Januar wird in 21 Ländern mit der Gemeinschaftswährung bezahlt
Euro-Neuling Bulgarien als 21. Land im Kreis der Länder mit der
Gemeinschaftswährung plant demnach Münzen im Gesamtumfang von etwas
mehr als 164 Millionen Euro - fast ausschließlich für den täglichen
Gebrauch.
Die EZB legt jährlich anhand des von den Eurostaaten gemeldeten
Bedarfs eine Obergrenze für den Gesamtumfang der Münzausgabe im
Währungsraum fest. In diesem Rahmen dürfen die Länder dann
Geldstücke prägen lassen.
Wird das Bargeld irgendwann abgeschafft?
Bargeld ist gerade in Deutschland beliebt und - Analysen der
Bundesbank zufolge - auch für den Handel zusammen mit der Girocard
das günstigste Bezahlverfahren. Sorgen, dass das Bargeld abgeschafft
wird, treten die Euro-Währungshüter immer wieder entgegen: Zwar
arbeitet die EZB an einem digitalen Euro, der 2029 eingeführt werden
könnte. Dies soll aber kein Ersatz, sondern eine Ergänzung zu Schein
und Münze sein, damit Verbraucherinnen und Verbraucher beim
digitalen Bezahlen eine europäische Alternative zu den derzeit
dominierenden US-Anbietern Paypal , Mastercard
, Visa und Co. haben.
Wer den Cent nicht ehrt ...
Und sogar die in der Herstellung vergleichsweise teuren Ein- und
Zwei-Cent-Münzen werden in Deutschland weiterhin hergestellt -
anders als in den USA, wo aus Kostengründen nach mehr als 230 Jahren
im November die Herstellung der dortigen Ein-Cent-Münze, des
"Penny", eingestellt wurde. Unternehmen in den USA sind
aufgefordert, Preise auf die nächstgrößere Münze - fünf Cent - auf-
oder abzurunden.
In etlichen Euroländern gibt es solche Rundungsregelungen bereits.
So werden beispielsweise in Finnland Barzahlungen per Gesetz auf den
nächstgelegenen Fünf-Cent-Betrag gerundet. Ähnliche Regelungen gibt
es in den Niederlanden, der Slowakei, Irland, Italien, Belgien und
Estland.
Für Deutschland hatte die Bundesbank im März 2025 eine Rundungsregel
vorgeschlagen, die Ein- und Zwei-Cent-Münzen überflüssig machen
würde. Umgesetzt wurde dies bislang nicht. Für den Einzelhandel sind
krumme Beträge im Wettbewerb um Kundschaft ein wichtiges Instrument.
Eine Abschaffung der kleinen Euro-Münzen könnte nur auf europäischer
Ebene beschlossen werden./ben/DP/he
AXC0035 2025-12-24/15:16
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Autor: - dpa-AFX
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