| Ökonomin Schnitzer für mehr Selbstbeteiligung von Kassenpatienten |
| 24.12.2025 15:17:00 |
Die Chefin der "Wirtschaftsweisen", Monika
Schnitzer, hat sich für eine höhere Selbstbeteiligung von
Kassenpatienten und eine Praxisgebühr ausgesprochen. "Wir müssen die
Prävention stärken. Aber wir werden auch die Selbstbeteiligung
erhöhen müssen", sagte Schnitzer angesichts steigender
Kassenbeiträge der "Rheinischen Post". "Eine Praxisgebühr ist
sinnvoll, wenn es gelingt, sie bürokratiearm einzuziehen. Statt die
Ärzte damit zu belasten, könnten die Krankenkassen sie einziehen",
sagte Schnitzer.
Die Ökonomin warnte vor weiteren Beitragssteigerungen. "Der Beitrag
droht auf 25 Prozent zu steigen. Das Gesundheitssystem muss
effizienter werden." Dafür sollten etwa Homöopathie und andere
Kassenleistungen ohne Evidenz gestrichen werden.
Diskussion über Therapien im hohen Alter
Schnitzer regte auch an, Behandlungen im höheren Alter zu
hinterfragen. "Wir werden immer älter und gerade im ganz hohen Alter
steigen die Gesundheitskosten enorm an. Wir müssen diskutieren, ob
es in einem solch hohen Alter sinnvoll ist, alle verfügbaren, aber
häufig auch sehr belastenden Therapien anzuwenden", sagte sie.
Bereits im November hatte der CDU-Gesundheitspolitiker und
Drogenbeauftragte der Bundesregierung Hendrik Streeck für
Diskussionen gesorgt, als er die Frage aufwarf, ob man sehr alten
Menschen noch besonders teure Medikamente verordnen sollte.
Millionen Versicherte müssen 2026 mit höheren Zusatzbeiträgen
rechnen. Nach einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox mit
Stand 23. Dezember haben schon 31 Krankenkassen einen Anstieg für
ihre Kunden angekündigt. Betroffen sind etwa Versicherte der zwei
großen bundesweiten Krankenkassen. Bei der Techniker Krankenkasse
(TK) steigt der Zusatzbeitrag von 2,45 Prozent auf 2,69 Prozent. Die
DAK-Gesundheit erhöht ihn von 2,8 Prozent auf 3,2 Prozent./vrb/DP/he
AXC0038 2025-12-24/15:17
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Autor: - dpa-AFX
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