| Kanzleramtschef Frei: Können nicht alle gleich lang arbeiten |
| 26.12.2025 15:14:00 |
Kanzleramtschef Thorsten Frei will das
Renteneintrittsalter an die Beitragsjahre koppeln. "Es muss
unzweifelhaft zu einer Individualisierung des Renteneintrittsalters
kommen. Es ist eigentlich eine Binsenweisheit: Es können nicht alle
gleich lang arbeiten", sagte der CDU-Politiker dem
Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Es hänge mit der Art des Jobs zusammen, wie lange jemand seinen
Beruf ausüben könne. "Es gibt Tätigkeiten, da erreichen die Menschen
physisch oder psychisch früher eine Grenze, die das weitere Arbeiten
schwer möglich macht. Andere Tätigkeiten - sogenannte
Erfahrungsberufe - gehören in der Regel nicht dazu", sagte Frei.
"Und es muss auch einen Unterschied machen, in welchem Alter man ins
Arbeitsleben gestartet ist." Frei folgt damit einer Idee des
SPD-nahen Wirtschaftswissenschaftlers Jens Südekum.
Frei verdeutlichte, dass das aktuelle Rentensystem nicht mehr
aufgehen könne. "In den 1960er Jahren haben die Menschen etwa zehn
Jahre lang Rente bezogen, etwa sechs Erwerbstätige zahlten für einen
Rentner", sagte der Kanzleramtsminister. Heute bezögen Rente im
Durchschnitt mindestens 20 Jahre Rente und es kämen nur noch zwei
Erwerbstätige auf einen Rentner.
Hier sei der Staat gefragt und müsse gegensteuern, andernfalls
stiegen die Sozialversicherungsbeiträge in den nächsten Jahren von
derzeit knapp 42 auf über 48 Prozent. "Die Sozialausgaben steigen
schneller als die Wirtschaftskraft. Dem sozialen Zusammenhalt läuft
diese Entwicklung zuwider", sagte Frei und verwies auf die
Rentenkommission, deren Mitglieder bis zum Sommer überlegen sollen,
wie die Rente in Zukunft aussehen soll./vrb/DP/he
AXC0016 2025-12-26/15:14
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Autor: - dpa-AFX
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