| Japan plant Rekordausgaben für Verteidigung |
| 26.12.2025 15:15:00 |
Japans Regierung reagiert mit Rekordausgaben für
die Landesverteidigung auf das wachsende Machtstreben Chinas und die
Bedrohung durch Nordkorea. Der Haushaltsentwurf für das am 1. April
beginnende Fiskaljahr 2026 sieht Verteidigungsausgaben in Höhe von
rund neun Billionen Yen (49 Milliarden Euro) vor - etwa 3,5 Prozent
mehr als im laufenden Haushaltsjahr. Rund 100 Milliarden Yen sind
allein für den Aufbau eines "Shield" genannten Systems zum Schutz
der langen Küstenlinie und abgelegenen Inseln Japans vorgesehen,
etwa gegen Schiffe, U-Boote und Drohnen. Ein Schwerpunkt liegt dabei
auf dem Einsatz von Drohnen.
Verschärfte Spannungen mit China
Die massive militärische Aufrüstung erfolgt vor dem Hintergrund
verschärfter Spannungen mit dem Nachbarstaat China. Jüngster Anlass
waren Aussagen der nationalkonservativen Ministerpräsidentin Japans
zu Taiwan. Sanae Takaichi sagte im November, ein Angriff Chinas auf
die demokratische Inselrepublik Taiwan würde für Japan eine
"existenzbedrohende Situation" darstellen, was zur Ausübung des
Rechts auf Selbstverteidigung führen könne.
Peking reagierte mit scharfer Kritik sowie Reisewarnungen,
gestrichenen Flugverbindungen und einem Importverbot für japanische
Meeresfrüchte. Auch Japans Plan, Raketen auf der knapp 110 Kilometer
von Taiwan entfernten Insel Yonaguni zu stationieren, stieß auf
deutliche Kritik. Tokio protestierte wiederum kürzlich, weil
chinesische Militärflugzeuge nahe der südjapanischen Inselgruppe
Okinawa japanische Kampfjets mit einem speziellen Radar zur
Zielverfolgung ins Visier genommen haben sollen. China widersprach
dem.
Hohe Staatsverschuldung
Japans Haushaltsentwurf für das kommende Fiskaljahr beläuft sich
insgesamt auf eine Rekordhöhe von 122,3 Billionen Yen. Damit sollen
angesichts der rasanten Überalterung der Gesellschaft auch die
steigenden Sozialausgaben finanziert werden. Trotz
Rekordsteuereinnahmen muss die Regierung zur Finanzierung des
Staatshaushalts weitere Staatsanleihen ausgeben. Takaichis
aggressive Ausgabenpolitik hat den Yen gegenüber den wichtigsten
Währungen unter Druck gesetzt. Japans Staatsverschuldung beläuft
sich schon jetzt auf mehr als das Doppelte des jährlichen
Bruttoinlandsprodukts (BIP) des Landes./ln/DP/he
AXC0018 2025-12-26/15:15
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Autor: - dpa-AFX
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