| Saudi-Arabien soll Ziele im östlichen Jemen bombardiert haben |
| 26.12.2025 15:24:00 |
Saudi-Arabien hat im östlichen Jemen nach
Darstellung der Separatisten mit Luftangriffen begonnen. Die
saudische Luftwaffe habe Stellungen der Separatisten bombardiert,
berichtete der örtliche Fernsehsender Aden Independent TV, der mit
dem sogenannten STC verbunden ist. Saudi-Arabien äußerte sich nicht
zu den mutmaßlichen Angriffen.
Augenzeugen teilten Videos in sozialen Medien, die Luftangriffe auf
Stellungen der Separatisten in der ölreichen Provinz Hadramaut
zeigen sollen. Dort berichteten örtliche Quellen auch von Dutzenden
Opfern in den Reihen des STC nach Kämpfen mit Stammesgruppen. Aden
Independent TV meldete zunächst zwei Tote und zwölf Verletzte.
Saudi-Arabien hatte 2015 mit Luftangriffen im Jemen begonnen, um die
dortige Regierung zu unterstützen und um die vom Iran unterstützte
Huthi-Miliz zurückzudrängen. Riad sucht aber einen Ausweg aus dem
Konflikt und die letzten Bombardierungen liegen Jahre zurück.
Angriffe auf Ziele der Separatisten, die eigentlich Partner sind im
Kampf gegen die Huthi, wären eine überraschende Wendung und eine
neue Stufe der Eskalation.
Saudi-Arabien im Jemen zunehmend unter Druck
Die Separatisten im Süden bezeichnen sich als Südlicher Übergangsrat
(STC) und werden von den Vereinigten Arabischen Emiraten
unterstützt. Zuletzt haben sie große Gebiete in den Provinzen
Hadramaut und al-Mahra eingenommen, die zusammen etwa die Hälfte der
Landesfläche ausmachen. Dass sie sich gegen die Regierungstruppen
wenden, setzt auch Saudi-Arabien unter Druck, das die Regierung
erhalten und stärken will.
Das saudische Außenministerium bezeichnete die jüngste Offensive des
STC als "unberechtigte Eskalation". Riad habe Hoffnung, dass die
Separatisten ihre Truppen "umgehend und geordnet" aus den beiden
Provinzen zurückziehen werde. Andernfalls drohten "unerwünschte
Konsequenzen". Man arbeite mit den Vereinigten Arabischen Emiraten
daran, die Lage unter Kontrolle zu bringen.
Die Separatisten haben sich trotz der jahrelangen Allianz immer
wieder dagegen gewehrt, dass die Regierung größere Gebiete im Süden
einnimmt. Sie streben die erneute Abspaltung vom Norden an. Der
Jemen war bereits zwischen 1967 und bis zur Wiedervereinigung im
Jahr 1990 gespalten.
Der Bürgerkrieg im Jemen spielte seit einem Jahrzehnt vor allem
zwischen der Huthi-Miliz, die den Norden samt der Hauptstadt Sanaa
überrannte, und der Regierung samt deren Verbündeten in Riad. Alle
Bemühungen um eine politische Lösung, etwa durch Vermittlungen im
Oman und Initiativen der Vereinten Nationen, scheiterten./jot/DP/he
AXC0030 2025-12-26/15:24
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Autor: - dpa-AFX
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