| 'Tyrannei boomt hier': Jimmy Kimmels Weihnachtsbotschaft gegen Trump |
| 26.12.2025 15:30:00 |
Als Konter zur weihevollen
Festtagsrede des königlichen Staatsoberhaupts im britischen
Fernsehen hat die "alternative Weihnachtsansprache" des Senders
Channel 4 seit Jahrzehnten Tradition. In diesem Jahr fiel die
Aufgabe der sonst mal mehr, mal minder humorvollen Replik auf die
staatstragenden Worte des Monarchen dem amerikanischen
Late-Night-Talker Jimmy Kimmel zu - und der nutzte die Gelegenheit
zu einer Abrechnung mit seinem Landsmann Donald Trump, der als
US-Präsident mitten dabei sei, das demokratische System der
Vereinigten Staaten zu demontieren.
"Aus Faschismus-Perspektive war es ein wirklich großartiges Jahr",
sagte Kimmel in seiner knapp vierminütigen Rede, die nur Stunden
nach der Weihnachtsansprache von König Charles III. ausgestrahlt
wurde. "Die Tyrannei boomt hier bei uns."
Dass Regierungen ihre Kritiker zum Schweigen brächten, sei ansonsten
eher in Russland oder Nordkorea zu beobachten, sagte der mit Kritik
an Trumps Politik ins Visier des Präsidenten geratene TV-Moderator.
"Und jetzt haben wir König Donny den Achten, der zu Exekutionen
aufruft. Es geht schnell." Unter Trump würden in den USA wichtige
Grundpfeiler der Demokratie eingerissen, "von der Pressefreiheit
über die Wissenschaft, Medizin und Unabhängigkeit der Justiz bis zum
Weißen Haus selbst". Kimmels entschuldigende Botschaft an die
Briten: "Wir sind das reinste Chaos - und wir wissen, das betrifft
auch euch."
Trump begrüßte Zwangspause seines Kritikers
Mit seiner Late-Night-Show im US-Fernsehen und kritischen
Anmerkungen zur Politik der Trump-Regierung hatte Kimmel in diesem
Jahr den Zorn des Präsidenten auf sich gezogen. Der Sender ABC und
dessen Partnerunternehmen setzten die Ausstrahlung zwischenzeitlich
aus, nachdem Kimmel mit Kommentaren zum tödlichen Attentat auf den
rechten Aktivisten Charlie Kirk für Kontroversen gesorgt hatte. Die
vorläufige Absetzung der Show - von Trump ausdrücklich begrüßt -
löste eine hitzige Debatte über Meinungsfreiheit aus. Nach kurzer
Zwangspause kehrte Kimmels Sendung wieder auf die Bildschirme
zurück. Trump missbilligte diese Kehrtwende.
"Der Präsident meines Landes will mir den Mund verbieten, weil ich
ihn nicht so bewundere, wie er bewundert werden möchte", sagte
Kimmel in seiner Weihnachtsansprache, die er aus einem roten
Ohrensessel hielt. Aber das amerikanische Volk habe sich dem
Präsidenten widersetzt, mit den aufsehenerregenden "No
Kings"-Protesten auf den Straßen des Landes ein mächtiges Zeichen
für Rede- und Meinungsfreiheit gesetzt - und damit eine Rückkehr
seiner Show ermöglicht. Kimmels Fazit: "Wir haben gewonnen, der
Präsident hat verloren."/mk/DP/he
AXC0037 2025-12-26/15:30
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Autor: - dpa-AFX
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