| Protest gegen Kopftuchzwang: Irans Filmstar beendet Karriere |
| 26.12.2025 15:34:00 |
Die bekannte iranische Schauspielerin Taraneh
Alidoosti hat angekündigt, ihre Karriere aus Protest gegen den
Kopftuchzwang zu beenden. "Mit Kopftuch werde ich in keinem Film
mehr spielen, unter keinen Bedingungen", erklärte die 41-Jährige in
einem Interview für einen Dokumentarfilm über ihr Leben.
Mehr als zwei Jahrzehnte sei sie im Filmgeschäft aktiv gewesen und
habe zahlreiche Erfolge gefeiert. Nun aber sei für sie Schluss.
Solange der Kopftuchzwang in Filmen nicht aufgehoben ist, wolle sie
sich anderen Tätigkeiten widmen, sagte sie in dem Gespräch mit der
Dokumentarfilmerin Pegah Ahangaran.
Viel Lob und Unterstützung in sozialen Netzwerken
Alidoosti bezeichnete die Frauenbewegung im September 2022 als eine
"gesellschaftliche Explosion", bei der eine ganze Nation das Ende
des Kopftuchzwangs forderte. Seitdem sei es für sie unvorstellbar,
in Filmen mit Kopftuch aufzutreten. Dies wäre eine "Farce", die sie
nicht mittragen wolle.
Mit ihrer Entscheidung wolle sie zugleich ein Zeichen im Kampf gegen
das islamische Kopftuchgesetz setzen. In sozialen Netzwerken erhielt
Alidoosti breite Unterstützung und viel Lob.
Zu ihren bekanntesten Filmen gehören unter anderem die Dramen "The
Salesman" sowie "Alles über Elly", beide unter der Regie des
zweifachen Oscar-Gewinners Asghar Farhadi.
Alidoosti wurde im Dezember 2022 verhaftet
Im Dezember 2022 war Alidoosti im Zuge der landesweiten Proteste im
Iran verhaftet worden - vor den Augen ihrer kleinen Tochter. Zuvor
hatte sie sich mit der Frauenbewegung solidarisiert und auf
Instagram ein Foto ohne Kopftuch veröffentlicht. Die
Sicherheitsbehörden warfen ihr "Unterstützung konterrevolutionärer
Kreise" vor.
Später erhielt sie ein Arbeitsverbot. Trotz lukrativer Angebote aus
dem Ausland entschied sie sich, im Iran zu bleiben. "Trotz der
ganzen Probleme ist hier immer noch mein Zuhause", betonte sie
mehrfach.
Auslöser der Frauenbewegung und der landesweiten Proteste war der
Tod der jungen Kurdin Mahsa Jina Amini im September 2022. Sie war
wegen eines angeblichen Verstoßes gegen die Kopftuchpflicht
festgenommen worden und starb wenige Tage später in
Polizeigewahrsam. Seitdem ignorieren viele Frauen im Iran die
Kopftuchpflicht. Selbst ein von Hardlinern im Parlament
verabschiedetes Gesetz mit drakonischen Strafen konnte daran wenig
ändern./pey/str/DP/he
AXC0040 2025-12-26/15:34
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Autor: - dpa-AFX
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