| Arbeitgeberpräsident verlangt 'großen Wurf' |
| 28.12.2025 17:19:00 |
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger verlangt von
der Bundesregierung im kommenden Jahr tiefgreifende Reformen.
"Deutschland braucht einen großen Wurf - sonst droht eine
Dauerkrise", sagte Dulger der Deutschen Presse-Agentur. "Wir stecken
in der längsten Krise seit Gründung der Bundesrepublik."
Nach zwei Rezessionsjahren in Folge wird für 2025 allenfalls in
Mini-Wachstum des Bruttoinlandsprodukts erwartet. Auch für das
kommende Jahr rechnen Ökonomen nicht mit einem spürbaren Aufschwung.
"Reformen notwendiger denn je"
Die Welt verändere sich rasant, sagte Dulger. "Auch wir müssen uns
bewegen, wenn wir nicht den Anschluss verlieren wollen."
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) habe auf dem Arbeitgebertag im
November von einem "Epochenbruch" gesprochen. Merz hatte den
anhaltenden russischen Angriffskrieg in der Ukraine genannt,
autoritäre Systeme auf der Welt, ein aggressiver auftretendes China
sowie US-Präsident Donald Trump, der mit Zolltarifen versuch,
"America first" durchzusetzen.
"Gerade dieser Epochenbruch muss doch dazu führen, dass wir
unbürokratischer und schneller werden - und dass wir unseren
Sozialstaat neu aufstellen", so Dulger. "Die außenpolitischen Krisen
machen Reformen im Inland notwendiger denn je. Ich erinnere den
Kanzler gern daran: Gute Außen- und Sicherheitspolitik ist nur
möglich, wenn die Wirtschaft wächst." Deshalb müsse 2026 das Jahr
der tiefgreifenden Reformen werden.
Konkrete Forderungen
Dulger forderte konkret einen deutlichen "Bürokratierückbau". Dies
würde Unternehmen und Bürgern mehr Freiheit zur Entfaltung
ermöglichen. Zudem müsse es mehr Netto vom Brutto geben. Dulger
sprach zudem angesichts steigender Sozialausgaben von
kostensenkenden Sozialstaatsreformen. "Unser Sozialstaat muss
treffsicherer und gerechter werden." Arbeit müsse deutlich
attraktiver werden als Nicht-Arbeit. "Das alles würde Deutschland so
viel attraktiver für Investoren aus dem Inland und dem Ausland
machen. Investitionen in den 20er-Jahren führen zu Wachstum in den
30er-Jahren."
Merz hat wiederholt tiefe Reformen angekündigt. So wurde eine
Rentenkommission eingesetzt. Bis Mitte 2026 sollen Vorschläge
vorliegen. Dabei dürfte es auch um die Frage eines späteren
Renteneintrittsalters gehen./hoe/DP/he
AXC0029 2025-12-28/17:19
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Autor: - dpa-AFX
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