| ROUNDUP 2/Tresor-Coup: Ermittler schätzen Beute auf 30 Millionen Euro |
| 30.12.2025 14:57:00 |
Bei dem Einbruch in den Tresorraum einer
Sparkassenfiliale in Gelsenkirchen haben die Täter nach erster
Schätzung von Ermittlern rund 30 Millionen Euro erbeutet. Es seien
3.200 Schließfächer aufgebrochen worden, erfuhr die Deutsche
Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen. Mehr als 2.500 Geschädigte
seien betroffen. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Über 95 Prozent der Kunden-Schließfächer seien aufgebrochen worden,
teilte die Sparkasse auf ihrer Internetseite mit. Es dürfte sich
damit um einen der größten Coups bei einem Einbruch in der
bundesdeutschen Kriminalgeschichte handeln. Der spektakuläre
Einbruch war durch einen Brandmeldealarm entdeckt worden.
Nach dem Einbruch wächst der Unmut unter den besorgten Kunden. Am
zweiten Tag infolge versammelte sich eine große Menschenmenge vor
der Sparkassenfiliale im Stadtteil Buer, die Informationen erhalten
wollten. Für Betroffene sei eine Kunden-Hotline eingerichtet worden,
teilte die Sparkasse weiter mit.
Tumult am Eingang
Die Zahl der in der Kälte wartenden Menschen vor der Bankfiliale
stieg am frühen Vormittag wieder auf schätzungsweise 200 an, wie ein
dpa-Reporter berichtete. "Wir wollen rein, wir wollen rein!",
forderte lautstark ein Sprechchor.
Die Lage drohte zu eskalieren. Mehrere Menschen stürmten an
Mitarbeitern einer Sicherheitsfirma vorbei in den Vorraum der
Sparkasse. Die Polizei rückte mit mehreren Streifenwagenbesatzungen
an und sicherte den Eingang. Die Polizei machte mehrfach eine
Durchsage: "Die Bank bleibt heute geschlossen, Informationen auf der
Website der Sparkasse. Gehen Sie nach Hause."
Ersten Erkenntnissen zufolge erfolgte der Vorstoß der Täter über ein
Parkhaus. Der Weg führte durch mehrere Türen in einen Archivraum, an
dessen Wand schließlich ein Durchbruch zu dem Tresorraum erfolgte.
Dabei kam ein Spezialbohrer zum Einsatz. Die Polizei hatte am Montag
die Spuren am Tatort gesichert.
Ermittler verfolgen Spur
Einer Spur zu den Tätern gehen die Ermittler bereits nach. Zeugen
gaben Hinweise auf mehrere Männer, die in der Nacht von Samstag auf
Sonntag mit großen Taschen im Treppenhaus eines angrenzenden
Parkhauses gesehen worden seien, teilte die Polizei mit.
Videobilder aus dem Parkhaus zeigten einen hochmotorisierten
schwarzen Wagen, der am frühen Montagmorgen das Parkhaus verlassen
habe. Im Auto hätten maskierte Täter gesessen, von denen einer die
Schranke zur Ausfahrt betätigt habe, teilte die Polizei weiter mit.
Das Kennzeichen an dem Fahrzeug sei zuvor in Hannover entwendet
worden.
Bereits am Samstag habe es einen Brandmeldealarm in dem Bankgebäude
gegeben. Damals seien Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr gegen
6.15 Uhr vor Ort gewesen, hätten aber nichts feststellen können, was
auf einen Schaden schließen lasse. Die genauen Abläufe dieses
Einsatzes würden bei den Ermittlungen geprüft.
Sparkasse bittet Kunden, zu Hause zu bleiben
Auf ihrer Internetseite bat die Sparkasse darum, von einem Besuch
vor Ort abzusehen. "Aktuell klären wir mit der Versicherung, wie die
Schadensabwicklung so kundenfreundlich wie möglich erfolgen kann.
Dazu werden wir alle betroffenen Kundinnen und Kunden informieren",
hieß es./vd/DP/he
AXC0105 2025-12-30/14:57
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Autor: - dpa-AFX
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