| Österreichische Staatsanleihen im Späthandel überwiegend tiefer / Renditeanstiege auch auf Jahressicht |
| 30.12.2025 16:11:00 |
Österreichische Bundesanleihen haben sich am
Dienstag im Späthandel überwiegend mit Kursverlusten gezeigt. Die
Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen österreichischen
Benchmark-Anleihe legte um 4 Basispunkte auf 3,11 Prozent zu. Der
Rendite-Spread zur vergleichbaren deutschen Anleihe lag bei 25
Basispunkten.
In den meisten Ländern der Eurozone legten die Renditen zu. Der
Euro-Bund-Future gab um 0,23 Prozent auf 127,50 Punkte nach. Der
Handel verlief weitgehend in ruhigen Bahnen. Viele Händler haben
ihre Bücher geschlossen und die Geschäftsvolumen sind niedrig.
Konjunkturdaten von beiden Seiten des Atlantiks gaben keine
stärkeren Impulse.
Auch die geopolitische Unsicherheit spielte am Anleihemarkt keine
große Rolle. Der russische Präsident Wladimir Putin hat der Ukraine
einen Angriff auf seine Residenz vorgeworfen. Er will seine Position
bei den Verhandlungen mit US-Präsident Donald Trump über ein
Kriegsende in der Ukraine nach Kremlangaben daher überarbeiten. Die
Ukraine bestreitet den Angriff. Zudem haben die USA nach Angaben
Trumps einen angeblichen "Drogenumschlagplatz" in Venezuela
angegriffen.
Auf Jahressicht legten die Anleiherenditen inzwischen überwiegend
zu, besonders deutlich bei längeren Laufzeiten. Während zweijährige
Renditen gegenüber dem Jahresanfang vergleichsweise stabil blieben,
zogen die langfristigen Renditen kräftig an.
Die steiler gewordene Zinsstrukturkurve führen Marktbeobachter
zum einen darauf zurück, dass die Europäische Zentralbank nach vier
Zinssenkungen in der ersten Jahreshälfte mit ihrem Leitzinsniveau
die Talsohle erreicht hat. Für 2026 rechnen viele Experten
überwiegend mit stabilen Leitzinsen, mittelfristig werden eher
wieder höhere Zinssätze erwartet.
Zum anderen belasten steigende Staatsschulden unter anderem in
den USA und in Deutschland vor allem die langen Laufzeiten. Dies
zeigt sich auch darin, dass der Renditespread zwischen
österreichischen und vergleichbaren deutschen Anleihen 2025
durchwegs geringer wurde. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen,
erwarten die Analysten der ING Bank: "Europäische Staatsanleihen
dürften angesichts der fiskalischen Expansion Deutschlands und der
Konsolidierungsbemühungen in anderen Ländern eine stärkere
Konvergenz erfahren."
Renditen ausgewählter österreichischer Benchmark-Anleihen:
Laufzeit Aktuell Vortag Veränderung Spread (in Basispunkten)
2 Jahre 2,19 2,21 -0,02 6
5 Jahre 2,66 2,65 +0,01 20
10 Jahre 3,11 3,07 +0,04 25
30 Jahre 3,85 3,82 +0,03 36
spa/sto
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Autor: - APA/spa/sto
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